In der vergangenen Woche haben wir uns intensiv mit vielen Bereichen des Winters auseinandergesetzt. Das bot sich nicht nur aufgrund der Witterung sehr an.
Unsere Ergebnisse haben wir in kleinen Lapbooks festgehalten.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder viel wertschätzender und interessierter mit solchen Lapbooks umgehen, als mit Arbeitsblättern, die in eine Mappe geheftet und irgendwann ins Altpapier gelegt werden.
Aus diesem Grunde scheue ich, die ohnehin wichtige Bastelarbeit, die das Erstellen eines solchen Buches mit sich bringt genauso wenig, wie den Zeitfaktor.
Neben ganz wichtigen Grundfertigkeiten wie dem Auschneiden, Einkleben und Zuordnen, lassen sich solche kleinen Werke wunderbar im Kreis präsentieren und reflektieren.
Im Vordergrund standen zunächst die sachunterrichtlichen Aspekte: Winterschlaf, Winterstarre, Winterruhe - Wetterphänomene im Winter, witterungsgerechte Kleidung (auch in Bezug auf den Straßenverkehr), das Überwintern einzelner Tiere, sowie Freizeitaktivitäten dieser Jahreszeit.
Gleichzeitig haben wir einen kleinen, sehr überschaubaren Winterwortschatz angelegt.
Erst zum Abschluss wurde das Buch erstellt. Eine Vorlage, die den Kindern als Ansichtsexemplar zur Verfügung stand, stellte ich im Kreis vor und dann machten sich alle Kinder an die Arbeit.
Trotz identischer Vorlagen entstanden 22 individuelle kleine Bücher. Es war für einige Kinder eine Herausforderung, genau zu überlegen welche Vorlage wie ausgeschnitten und eingeklebt werden muss. Andere Kinder erweiterten ihre Büchlein durch eigene kleine Vorlagen und arbeiteten inhaltlich eigenständig noch ein wenig intensiver an dem Buch.
Allein gemeinsam war der Stolz bei der Präsentation. Das gegenseitige Erklären und Hinweisen auf bestimmte Funktionen einzelner Teile des Lapbooks sowie deren Inhalt.
Das Erstellen des Buches hat zwischen einer und drei Schulstunden gebraucht, je nach Kind. Als Klassenlehrer habe ich den großen Vorteil, den Klassenraum so auszustatten, das jedes Kind immer ausreichend anregendes Material findet, um in seinem eigenen Lerntempo weiterzuarbeiten.
Die anderen erstellten also noch ihre kleinen Winterbücher, während andere mit ganz anderen Aufgaben beschäftigt waren.
Zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt trafen wir uns im Kreis und die Kinder stellten ihre Ergebnisse vor, die anschließend direkt mit nach Hause genommen wurden.
Alles in allem verliefen diese Stunden weitaus weniger unruhig und trubelig, als ich es zuvor angenommen hatte.
Die Ergebnisse der Kinder waren eindrucksvoll, jedes auf seine eigene einzigartige Weise und
die Motivation der Kinder war außerordentlich hoch.
Weitaus ausdauernder als bei anderen Lernprozessen arbeiteten ausnahmslos alle Kinder beharrlich und zielorientiert an ihren Büchern.
Mir erscheint die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema, ähnlich wie bei der Arbeit an einem Themenportfolio, auch viel nachhaltiger. Die Kinder stellen die Lapbooks gerne anderen Menschen vor und erklären wortreich, was darin zu finden ist.
Letztlich haben sich sowohl der Material- als auch der Zeitaufwand meines Erachtens nach gelohnt.
Ziel ist es nun, die Kinder dahin zu führen, irgendwann einmal Lapbooks zu selbstgewählten Themen zu gestalten und mit Inhalt zu füllen.
Davon sind wir momentan aber noch ein kleines Stück entfernt - was nicht bedeutet, das wir dieses Ziel nicht erreichen werden!
Das wäre total lieb von dir, vielen Dank!
Liebe Grüße und hab noch einen schönen Sonntag!
Lisa
vom 15.01.2017, 15.50
Ich werde es versuchen!