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Thema: QUERgelesen

Intelligenzentwicklung

Meine heutige Lesezeit verbrachte ich mit dem Buch "Ganzheitliche Intelligenz-Entwicklung mit Kindern von 3 bis 6" von Katharina Bäcker-Braun.
Ein - wie ich finde - äußerst spannendes Buch, das davon ausgeht, dass unsere unterschiedlichen Intelligenzen uns differenzierte Zugänge zur Welt ermöglichen.



Damit gemeint ist nicht etwa unser Intelligenzquotient, sondern acht ineinandergreifende Fähigkeiten bzw. intellektuelle Kräfte oder Kompetenzen, die harmonisch zusammenspielen.

Der ganzheitliche Ansatz des Buches ist sehr schlüssig und spiegelt das wieder, was wir täglich in Schule, Unterricht und Leben erleben.
Nach einer kurzen und sehr gut strukturierten Einleitung darüber, was Kinder brauchen, um ihre Intelligenz zu entwickeln, folgen einzelne Kapitel, die immer gleich aufgebaut sind.
Ein Zitat, ein Aphorismus leitet das Kapitel jeweils ein. Es folgt ein kurzer theoretischer Abriss und anschließend findet man zahlreiche Praxisbeispiele zu den einzelnen Bereichen.

Einge dieser Beispiel sind sehr nützlich, andere altbekannt und wieder andere (zumindest für mich) nicht umsetzbar und dies aus unterschiedlichen Gründen.

Jedes Kapitel endet mit Impulsfragen zur Beobachtung der Kinder.

Was mich besonders beeindruckt hat an dem Buch ist das Herausstellen der Komponenten, die Kinder brauchen, um lernen zu können und zu wollen.

Eine angstfreie Atmosphäre wird da zunächst angeführt, "damit sie sich in Ruhre ihrem Spiel- und damit Lerninhalt widmen können". (S.9) Auch das Bedürfnis der Kinder nach einer guten Beziehung wird aufgegriffen und es wird herausgearbeitet, dass Kinder "nicht zu vielen Reizen ausgesetzt werden." (S.9) Bezugnehmend auf Gerald Hüther, der betont: "Denn dann lernt das Gehirn nicht mehr, sondern wird nur verwirrt!"

Einen besonders großen Raum nimmt die Sprachentwicklung in dem Buch ein, die in jedem Bereich wieder aufgegriffen wird. Auch dem Erleben in der Natur werden zahlreiche Ideen gewidmet, von denen mir einige ausgesprochen gut gefallen.

Das Buch schließt mit dem ab, worauf es wirklich ankommt und diese Aufzählung kommt mir bekannt vor und vor allem sehr entgegen.
"Der Weg ist wichtiger als das fertige Ergebnis" (S. 188) ist nur eine dieser Feststellungen.

Wichtiger als der didaktische Erfolg sind Lernspaß und Lernfreude. Anstatt unser eigenes Programm auf Biegen und Brechen durchzuhetzen, müssen wir vielmehr auf die Fragen der Kinder eingehen und aufmerksam sein für die "Lernfenster" der uns anvertrauten Kinder.

Oder wie Maria Montessori einst sagte:
"Die Aufgabe der Umgebung ist nicht, das Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich zu offenbaren!"

Wir sind nach wie vor geneigt, Kindern Wissen zu vermitteln, statt Möglichkeiten zu schaffen, sich Wissen selbstständig zu erwerben. Es müsste mehr Bücher wie dieses geben. Wir müssen wegkommen von der Wissensvermittlung und hinkommen zum Wissenserwerb. Heraus aus der Passivität in die Aktivität.

Vielleicht ginge dann Schule endlich in die Richtung, die schon Fröbel nannte:

"Bei der Erziehung des Menschen muss man etwas aus dem Menschen herausbringen, nicht in ihn hinein!"

Ein wunderbarer Ansatz, um Schule anders zu denken. Nicht neu, aber dennoch wegweisend!

Susanne Schäfer 26.06.2016, 18.23 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL

Individuelle Förderung von Anfang an

Meine heutige Frühstückslektüre bestand aus dem Persen Band "Individuelle Förderung im Anfangsunterricht" von Ramona Wolff.
Ausgewiesen mit dem Hinweis: "Sonderpädagogische Förderung" und untertitelt mit "Grundlegende Fähigkeiten".
Das hatte mich neugierig gemacht.




Grundlegende Fähigkeiten sind ja für alle Kinder wichtig und darum habe ich mir das Buch genauer angesehen. Genau wie viele Kolleginnen und Kollegen war ich auf der Suche nach nützlichem Material, weniger nach neuen Erkenntnissen und Einsichten.
Ein grundlegendes Problem in der Praxis, das vielen  bekannt sein dürfte.

Doch dann überraschte mich das Buch.
Doch der Reihe nach.
Zunächst geht es in einem Kapitel "Vor der Schule" darum, wie Ergebnisse der Schuleingangsdiagnostik umgesetzt und genutzt werden. Ein Beispielbrief wird vorgestellt und ich stellte fest, dass wir unseren ganz ähnlich aufbauen, dann jedoch auch den Vorteil des bereits beschriebenen Förderscouts haben, der entsprechende Familien und Kinder bis zur Einschulung begleitet.

Im Buch folgen nun Förderschwerpunkte, womit wir wieder bei der Defizitorientierung wären.
ABER das Buch stellt jedem Förderschwerpunkt ein: "Stellen Sie sich vor..." voran und das fand ich nicht nur überraschend, sondern extrem bereichernd.

Kurz und präzise wird an dieser Stelle jeweils erörtert oder mit einem Beispiel untermalt, worin das Problem bestehen könnte.

Ich nehme direkt das erste Beispiel des Buches. Hier geht es darum, dass Kinder nicht zuhören (können) und unter "Stellen Sie sich vor..." wird der Leser in die Situation einer zwar interessanten aber ermüdend aufgezogenen Fortbildungsveranstaltung versetzt, um anschließend unter dem Punkt "Schon gefragt......" in die Selbstreflexion geführt zu werden.

Eine, wie ich finde, absolut ausgezeichnete und sehr hilfreiche Idee, die mich weiterbringt, als Kopiervorlagen das je getan hätten oder könnten.

Nach den Fragen zur Selbstreflexion - womit wir nahe beim gestrigen Beitrag der Selbstveränderung wären - folgen "bewährte Tipps".
Natürlich sind darunter auch altbekannte und bewährte Methoden, Ideen und Hinweise zu finden, aber manchmal ist es hilfreich, sich diese Ideen wieder bewusst zu machen.
Einige weiterführende Ideen kannte ich in der Form noch nicht unbedingt, andere wende ich seit vielen Jahren erfolgreich an.

Das Buch hält auch einige Kopiervorlagen bereit, aber der wahre Schatz besteht darin, dass der Leser aufgefordert wird darüber nachzudenken, was ER als Lehrperson ändern kann, um dem Schüler oder der Schülerin zu helfen.

Insbesondere der Punkt "Elternarbeit" hält Hinweise und Fragestellungen fest, die man sich als Lehrperson nicht oft genug in Erinnerung bringen kann.
Denn wie oft projizieren wir - ungewollt? unbewusst? - Verhaltensweisen oder geben unsere eigene Verantwort ins Elternhaus ab?

Mir hat das Buch sehr gut getan und es wird nicht bei der einen Frühstückslektüre bleiben.

Susanne Schäfer 04.06.2016, 11.38 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL

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Katharina
So eine tolle Seite mit so vielen Inspirationen! Vielen herzlichen Dank dafür.
13.7.2020-9:54
Anne
Liebe Susanne, erst einmal ein großes Lob für die vielen liebevoll gestalteten Dinge. Ich möchte im neuen Schuljahr auch eine Eisbärenklasse starten. Gibt es schon Schilder für die Tafel mit den Unterrichtsstunden? LG
21.5.2017-17:17
Melanie
Liebe Susanne,
vielen Dank für deine tollen Texte, darin kann man sich wirklich stundenlang verlieren!
Am Schuljahresanfang hattest du Auf- und Einräumbilder deines Klassenraumes gepostet, mich würde mal interessieren, wie es jetzt so bei dir aussieht, nachdem darin schon eine ganze Weile gelebt wird.
Es grüßt dich ganz herzlich,
Melanie
14.5.2017-19:18
Pepe
Weil nicht sein darf, was nicht sein soll! Mutige, offene Worte. Vielen Dank dafür, Susanne. Genau so sieht es aus.
23.2.2017-16:37
Melli
Liebe Susanne, ich möchte gerne die Gelegenheit nutzen, um dir ganz ganz herzlich für die tolle Idee und natürlich deine süßen Materialien zum Märchentag zu danken. Wir begehen seither den "Märchenfreitag" (stundenplanbedingt) und meine Erstklässler lieben es! Gerade für meine sehr spracharmen Kinder ist es eine tolle Möglichkeit, den Wortschatz zu erweitern und sie zum Sprechen und Erzählen anzuregen. Und ähnlich wie du habe auch ich einen ungemeinen Spaß daran, jede Woche ein neues Märchen vorzubereiten und mal keine Buchstabeneinführung ö.ä. zu machen. Also lieben, lieben Dank!!!
18.2.2017-11:02
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