Würde mich jemals jemand fragen - nicht, als ob das je geschähe - was ich an meinem Beruf am wenigstens gerne mache, würde ich immer auf den Vertretungsplan verweisen.
Grundsätzlich fahre ich ja eher gut gelaunt früh morgens ins Büro. Wohlwissend, dass dort einiges an Schreib- und Büroarbeit auf mich wartet. Jeden Tag hege ich wieder die Hoffnung, ohne einen Vertretungsplan auskommen zu können. In diesem Schuljahr geschah dies bislang an genau zwei Tagen.
Nun ist es nicht so, als wären wir ein durchweg krankes Team.
Fortbildungen und Ausflüge, schulische Veranstaltungen, die andernorts stattfinden und natürlich kleinere und größere Unpässlichkeiten machen es nahezu unerlässlich, morgens als erstes einen Vertretungsplan zu schreiben und zu organisieren.
Unser Team ist sehr gut vernetzt über eine Vielzahl an Medien, so dass der Plan meist recht schnell an alle versandt werden kann.
Immer wieder geschieht es, dass ich gerade einen Plan fertig habe und mich die nächste Hiobsbotschaft ereilt und der Plan aktualisiert werden muss.
Das wird jeder aus dem Schulalltag kennen.
In den letzten Jahren haben wir gemeinsam ein
Vertretungskonzept erarbeitet, das immer dann gut funktioniert, wenn nicht zu viele Kolleginnen und Kollegen ausfallen.
Bei der letzten größeren Grippewelle fielen teilweise bis zu sieben Lehrer gleichzeitig aus und dann trägt auch kein noch so gut erarbeitetes Konzept mehr.
Glücklichweise haben diese Situationen Seltenheitswert.
Keinen Unterricht ausfallen zu lassen, wenn etliche Stunden fehlen, ist manchmal sehr schwierig und funktioniert häufig nur über Mehrarbeit und die Bereitschaft der Kollegen, Vertretungsklassen aufzufangen.
Für Eltern ist das häufig nicht sichtbar oder nachvollziehbar.
Aus diesem Grunde haben wir u.a. das Vertretungskonzept auf unserer Homepage transparent gemacht, damit interessierte Eltern sich einen Ein- und Überblick verschaffen können.
In dieser Woche ermöglichen wir aktuell drei Schulklassen den Aufenthalt in Jugendherbergen und sechs Kollegen begleiten sie.
Bedingt durch einen Krankheitsfall im Team wird es auch jetzt wieder personell eng.
Manchmal muss man dann Prioritäten setzen und überlegen, was vorgeht.
In diesem Fall fanden wir die geplanten Klassenfahrten für die drei Klassen elementar wichtig und schränken uns dann eben vor Ort ein.
Viele Eltern können das gut nachvollziehen, andere haben Schwierigkeiten damit, dass aus diesem Grund einmalig der Religionsunterricht entfallen muss.
Der für morgen geschriebene Plan muss direkt wieder modifiziert werden. Das habe ich gerade erfahren....
Auch, wenn es Routine ist, ohne wäre schöner!
Sehr lustig! Vertretungsplan ist auch mein Kerngeschäft - aber in diesem Jahr hatten wir wirklich (bis jetzt) ungelogen keinen Tag ohne.
Was nicht ist - wir haben ja spät Ferien - kann ja noch werden. Den frühen Morgen in der Schule genieße ich aber genauso. So still ist es nie wieder.
Alles Gute
Anja
vom 13.06.2016, 18.37
Dann drücke ich Euch fest die Daumen!!