In diesem Jahr haben wir uns einerseits mit kooperativen Lernformen auseinandergesetzt und andererseits in diesem Zuge unseren schulinternen
Methodenkoffer evaluiert bzw. stecken wir nach wie vor in diesem Prozess.
Prozesse dieser Art können nur initiert und verfolgt werden, wenn das Team bereit ist, sich aktiv in die Schulentwicklung einzubringen. Das, womit unsere Schule am meisten überzeugen kann, sind die Lehrerinnen und Lehrer, Mitarbeiter und Fachkräfte - unser Team - das aktiv Prozesse anstößt, weiterverfolgt und bereit ist, zu reflektieren, zu evaluieren und sich weiterzuentwickeln.
Es hat mich daher besonders gefreut, dass das Team sich - auf Anregung einer Kollegin - in diesem Schuljahr entschieden hat, die "Methode des Monats" einzuführen und im Rahmen dessen den Methodenkoffer zu evaluieren.
"Methode des Monats" trifft es nicht so ganz exakt, denn wir konferieren nicht zwingend monatlich, aber in Anlehnung an unser "
Motto des Monats" passte der Name ganz gut.
Die Ideengeberin erklärte sich netterweise bereit, jeweils eine neue oder auch durchaus bekannte Methode vorzustellen und für die Konferenz und die Hand der Kollegen vorzubereiten, damit wir die Methode anschließend in allen Klassen und Lerngruppen bis zur nächsten Konferenz in unterschiedlichen Lernarrangements ausprobieren können.
Jede Konferenz umfasst nun einen Tagesordnungspunkt "Methode des Monats". Zunächst tauschen wir uns darüber aus, wie die Methode eingesetzt wurde und wie sinnvoll sie in den einzelnen Klassen und Lerngruppen empfunden wurde. Anschließend erfolgt - nach regem Austausch - die Abstimmung darüber, ob die Methode in den Methodenkoffer aufgenommen werden soll und wenn ja, in welcher Form.
Ist das entschieden, wird die nächste Methode vorgestellt.
Das Verfahren hat mehrere Vorteile:
Zum einen muss nicht jeder alles für sich vorbereiten, zum anderen probiert man so auch Methoden aus, denen man aus der Theorie heraus nicht unbedingt nahe steht und erlebt zuweilen Überraschendes.
Der Austausch im Team bringt unterschiedliche Sichtweisen und Möglichkeiten zutage und wir fordern uns selbst heraus, stetig Neues oder Unbekanntes auszuprobieren und im Entwicklungsfluss zu bleiben.
Für uns als Schulleitungsteam hat es den Vorteil, dass ein Konferenzpunkt sehr zuverlässig von einer Kollegin vor- und nachbereitet wird.
Ein großer Service in mehren Bereichen.
Kritisch anzumerken ist, dass die Methode nicht aus der unterrichtlichen Arbeit erwächst, sondern man sozusagen eine Situation entdecken muss, in der die Methode passt.
Das Zeitfenster der jeweiligen Erprobung liegt zwischen vier und sechs Wochen und eigentlich ergibt sich immer eine sinnvolle Gelegenheit, die Methode umzusetzen.
In Klasse 4, in der ich derzeit unterrichte, kann ich die Methode bereits wunderbar mit den Kindern reflektieren. Sie entwickeln aus einzelnen Methoden eigene, weiterführende Ideen und machen kritische Anmerkungen an Stellen, die mein Lehrerauge übersehen hätte.
Für unsere Schule ist das augenblicklich eine gute Möglichkeit, in methodischer Bewegung und darüber im Austausch zu bleiben.
Das ist durchaus sehr spannend und arbeitsentlastend.
Bleibt abzuwarten, was das Team daraus entwickeln wird.