Der Tag beginnt müde, ich werde nur schwerlich wach nach einer gedankenschwangeren Nacht. Ein kleinerer medizinischer Notfall der älteren Tochter zwingt mich, kurz vor Unterrichtsbeginn die Schule wieder zu verlassen, um rasch und in aller Hektik die Tochter zum Arzt zu bringen.
Die Hektik ist hausgemacht, der Vertretungsplan sieht meine Kinder zwar aufgeteilt, aber gut versorgt und ich müsste mich nicht wirklich stressen.
Das Kind nun - alt genug - weilt alleine beim Arzt, während ich rasch zurück zur Schule fahre.
Dort bringe ich die Kollegin, die gerade dabei ist meine Kinder aufzuteilen in Verdruss, weil ja nun alle Kinder wieder eingesammelt werden müssen.
Meine Fehlentscheidung des Tages.
Die Kinder waren versorgt mit Material, wussten was zu tun war, waren sehr gut untergebracht und hatten sich gerade an den Gedanken gewöhnt, in der ersten Stunde in anderen Lerngruppen zu arbeiten.
Die Kollegin hatte alles bestens im Griff, die anderen Kollegen ebenfalls und nun kam ich viel schneller als erwartet zurück, nahm mich immens wichtig und verursachte damit ein Chaos.
Wir versuchten, die Kinder wieder einzusammeln, was aufwendiger war, als der Verbleib in den anderen Klassen gewesen wäre. Nun kamen sie aufgeregt zurück in die Klasse, herausgerissen aus der Arbeit, wussten gar nicht mehr so recht was los war.
Drei Kinder blieben zunächst verschollen und hatten die Rückkehr nicht mitbekommen, da so sehr in den Unterricht der anderen Klasse vertieft.
Letztlich kamen alle wieder zusammen, aber es war ein hektischer Beginn, da darinn gipfelte, dass sich erst ein Kind erbrach, dann ein zweitens mit Magenkrämpfen abgeholt werden musste.
Mitte der zweiten Stunde fanden wir erst in unseren Rhythmus zurück, kamen zur Ruhe und konnten uns auf den Tag einstellen.
In der dritten Stunde dann widmeten wir uns spontan noch einmal dem Froschkönig, malten mit Wasserfarbe und Wachsmalern und kamen dabei endgültig wieder zur Ruhe.
Letztlich ärgerte ich mich sehr darüber, durch meine selbstinitiierte Hektik alles durcheinandergebracht zu haben.
Aber solche Tage gibt es und die Kinder schließen viel eher Frieden damit als ich.
Ich versuche mich nun erneut an den Weg der Entschleunigung. Aufgeben gilt nämlich nicht!
Liebe Susanne,
deine Selbstreflexion finde ich sehr bewundernswert! Und ich bin dir sehr dankbar und finde es auch bewundernswert, dass du dieses hier auch teilst. Es bringt mich doch auch sehr zum Nachdenken.
Vielen Dank dafür!
Liebe Grüße und ein erholsames Wochenende!
Jule
vom 21.01.2017, 13.42
Danke, Jule, ich freue mich über Deine nette Rückmeldung.