Die Verkehrs- und Parksituation an unserer Schule ist - wie wahrscheinlich an vielen anderen Schulen auch - unglücklich bis gefährlich. Bedingt durch die Tatsache, dass vielen Kindern der Fußweg erspart bleiben soll, herrscht regelmäßig Chaos rund um unsere Schule und Gespräche und freundliche Hinweise überzeugen nicht immer und bei weitem nicht jeden.
In der Regel wohnen die Kinder so nah an der Schule, dass ein Fußweg zumutbar und im Sinne der Erziehung zur Selbstständigkeit auch sinnvoll ist.
Doch das, was aus Lehrerperspektive sinnvoll erscheint, entspricht nicht immer den Elternwünschen und so werden Feuerwehrzufahrten, Eingänge, Lehrerparkplätze und Zugänge zur Schule durch gefährliche Park- und Wendemanöver regelmäßig blockiert.
In Konferenzen wurde das immer wieder thematisiert und selbstverständlich auch in den schulischen Gremien. Der Erfolg blieb bis dato leider aus und wir sorgen uns darum, dass erst Schlimmeres geschehen muss, ehe Einsicht walten wird.
Im Team entstand nun, initiiert durch eine Kollegin, die Idee, die Kinder auszuzeichnen, die regelmäßig zu Fuß zur Schule kommen und sie als Vorbild für andere wirken zu lassen.
Auf unserer
Facebookseite wird zu Recht kommentiert:
"Früher eine Selbstverständlichkeit, heute muss man per "Auszeichnung" motivieren. Das sagt viel aus."
Wir sehen das genauso, suchen aber nach Mitteln und Wegen, die Situation zu entschärfen und zu verdeutlichen, dass ein Fußweg zur Schule weder verwerflich noch unzumutbar ist.
Andere Schulen stehen sicher vor ganz ähnlichen Problemen und wir sind sehr daran interessiert zu erfahren, wie andernorts mit der Situation umgegangen wird.
Mit freundlicher Ansprache sind wir bislang nicht viel weiter gekommen. Teilweise wurden wir beschimpft, teilweise ausgelacht.
Nun gehen wir also diesen neuen Weg, in der Hoffnung, dass er erfolgreich sein wird!
Hallo Frau Schäfer,
an unserer Schule gibt es eine Elternhaltestelle. Dort "liefern" die Eltern die Kinder mit dem Auto ab, so dass es nicht mehr vor unserer Schule zu wilden Park- und Wendemanövern kommt. Von der Haltestelle laufen die Kinder dann eine bewachte Strecke zur Schule. Bei Wind und Wetter steht ein Vater an einer gefährlichen Stelle und leitet die Kinder sicher über die Straße.
Dazu gibt es als Anreiz für die Kinder einen Pokal, der an die Klasse gegeben wird, die in einem Monat die meisten Sternchen (pro Tag und Kind, das zu Fuß zur Schule kommt erhält man einen Stern) gesammelt hat.
Trotz allem, was wir versuchen, gibt es auch die Unbelehrbaren, die quer auf em Lehrerparkplatz stehen und uns Lehrer beschimpfen, wenn wir sie bitten, rücksichtsvoller zu parken oder ihr Kind zur Elternhaltestelle zu bringen.
Ich hoffe, dass es an euer Schule gut klappt!
Liebe Grüße, Klara
vom 11.03.2017, 18.18