Es dauerte nicht lange, ehe sich die ersten Kinder davor einfanden und versuchten, den Schriftzug (in Großbuchstaben) zu erlesen.
Für viele Kinder der Klasse ist der Leselernprozess harte Arbeit und mit vielen Mühen und Strapazen verbunden.
Das Leistungsspektrum reicht vom sehr gut lesenden Kind, das schon kleine Bücher liest bis hin zu Kindern, denen es noch schwerfällt, Laute zuzuordnen und Buchstaben wiederzuerkennen.
Einige stehen kurz davor, das Zusammenschleifen eigenständig zu bewältigen, andere können mit Buchstaben und Lauten noch gar nichts anfangen.
Den allermeisten aber war gemeinsam, dass sie heute gerne lesen wollten, was dort an der beleuchteten Box stand.
So war es gedacht.
Täglich kann eine neue Botschaft vermittelt werden, denn die Buchstaben lassen sich schnell und einfach austauschen.
Ob der Anreiz, den Schriftzug lesen zu wollen bestehen bleibt, muss ich abwarten.
Der Klassenraum bietet ansonsten auch anderweitig zahlreiche Lesemöglichkeiten.
Angefangen von Überschriften in unseren Themenecken, über die Beschriftung der Eigentumsfächer bis hin zu unserem Tagesplan und den Bücherregalen.
Den ersten Kindern sind die Fibeltexte bereits zu langweilig - etwas, das ich sehr gut nachvollziehen kann. Andere Kinder kämpfen noch mit den ersten Seiten und Anfangssilben der Fibel.
Diese Box jedoch übte auf alle einen besonderen Reiz aus.
Nein, nicht auf alle.
Ein Kind kam zu mir und erklärte:
"Ach, das sieht sehr schön aus, Frau Schäfer, aber ich les das nicht, das ist mir zu anstrengend. Ich lese nur das Herz und die Blumen! Das ist doch auch schön!"Und auch ein Anfang.
:-)
Ach ist der Kommentar süß, dass die Herzen und Blumen doch auch schön sind
vom 05.03.2017, 11.40
Ja, so ist es.