Der zweite Märchen-Montag stand ganz im Zeichen von "Schneewittchen". Die ersten Kinder erkannten das sofort, als ich den alten, silbernen Handspiegel aus der Schatzkiste nahm und auf den Tisch legte, den wir wieder ein klein wenig märchenhaft dekoriert hatten.
Das Märchen war wesentlich anspruchsvoller und länger als "Der Froschkönig", entsprechend häufig mussten wir Pausen beim Vorlesen einlegen, Fragen klären oder noch einmal zusammenfassen, was geschehen war.
So zog sich das Vorlesen fast die ganze erste Schulstunde hin und forderte allen Kindern eine Menge an Konzentration und Selbstdisziplin ab.
Anschließend gab es einige Aufgaben für das Märchenschatzheft, wobei die Kinder hier wieder frei wählen durften und die meisten sich zunächst dem leeren Spiegel widmeten, in den sie nun Schneewittchen zeichneten bzw. hingebungsvoll malten.
Während des Bearbeitens der unterschiedlichen Aufgaben hörten wir uns wieder das
passende Hörspiel an. Wie bereits beim "Froschkönig" passte es sehr gut zum Vorlesetext, den ich wieder aus dem Buch
"Mein erstes Märchenbuch" entnommen habe. Im Buch fehlte allerdings der Passus mit den glühenden Pantoffeln, den ich aber mit einfügte, damit das Tafelbild und die Arbeitsbögen anschließend passten.
Die zweite Stunde verging mit dem Bearbeiten der unterschiedlichen Arbeitsangebote und die Märchenschatzhefte der Kinder nahmen Form an.
Erstmalig setzte ich auch Arbeitsmappen ein, Fotos davon kann man - wie weitere Bilder - auf der
Facebookseite unserer Schule sehen.
Nach der Pause setzten wir den Märchentag dann mit einem 4-Ecken-Gespräch fort.
Das 4-Ecken-Gespräch ist unsere aktuelle
Methode des Monats und die Kinder durften sich heute entscheiden, in welche Märchenfigur sie unser magischer Spiegel verwandelt sollte.
In den einzelnen Ecken sollten die Kinder sich dann dazu austauschen, warum sie genau diese Figur gewählt haben.
Zur Auswahl standen: "der Prinz", "Schneewittchen", "die Stiefmutter" und ein "Zwerg".
Alle Ecken füllten sich rasch und die Kinder diskutierten eifrig. Sie zeigten sich erstaunt darüber, dass die Beweggründe der anderen Kinder, sich in dieses oder jenes Wesen zu verwandeln sehr unterschiedlich waren und nicht immer ihren eigenen Beweggründen entsprachen.
Ich hätte an dieser Stelle gerne den weiteren Austausch über Eckenwechsel angeregt, so dass Kinder, die unterschiedliche Wesen hätten sein wollen, miteinander ins Gespräch gekommen wären, aber mir erschien die Klasse schon zu unruhig und so sammelten wir uns wieder im Kreis.
Zwei Kinder baten darum, wie am letzten Märchen-Montag, das Märchen mit eigenen Worten nacherzählen zu dürfen. Dazu nutzten sie das Tafelbild und es war erstaunlich, welche Details sich die Kinder gemerkt hatten.
Anschließend erfolgten noch einmal sehr kurze szenische Spiele mit den
passenden Fingerpuppen und wir übten dabei vor allem das laute und deutliche Sprechen, das nicht von Anfang an klappte.
In der abschließenden Reflexionsrunde gingen wir gezielt auf das 4-Ecken-Gespräch ein und ein Kind bemängelte, dass einige Kinder versucht hätten lieber über etwas anderes zu reden - beispielsweise über Pokémonkarten - als sich über das Vorgegebene auszutauschen.
Die Zeit war leider zu knapp, um angemessene Lösungsstrategien zu entwickeln.
Alles in allem war die ganze Klasse in ihrer Vielfältigkeit wieder sehr motiviert dabei. Das
Mandala, das ich eigens für die Kinder als Zusatzangebot ausgedruckt hatte, fand ich mittags im Bürodrucker wieder und hatte es gänzlich vergessen.
Nicht, dass es gefehlt hätte....
Es gab reichlich zu arbeiten, zu gestalten und zu erzählen.
Auch der zweite Märchen-Montag verlief sehr positiv und macht Lust auf den nächsten Montag.
Und der kommt bestimmt!
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vom 16.11.2024, 07.36