Unsere Schule hat sich entschlossen, das
JeKi/JeKITS Programm auslaufen zu lassen und das wohlwissend, dass es sich hierbei um eine eher unpopuläre Entscheidung handelt.
Schule wird heutzutage mehr denn je als Servicebetrieb verstanden. Alles, was man in den Schulalltag integrieren kann, entlastet die Eltern im Nachmittagsbereich und im Privatleben.
Für uns als Schule bedeutet das an vielen Stellen einen erheblichen und nicht immer leistbaren organisatorischen Mehraufwand, der häufig nicht in Relation zum Ergebnis steht.
Das Ziel von JeKi/JeKITS, auch jene Kinder an die Musik heranzuführen, die im privaten Umfeld diese Möglichkeit eher nicht erhalten, ist an unserer Schule insofern gescheitert, als dass sich herausgestellt hat, es reicht nicht aus, einem Kind einmal wöchentlich die Gelegenheit zu geben Instrumentalunterricht zu erfahren, wenn zu Hause niemand darauf achtet, dass das Instrument wertschätzend behandelt wird, geübt wird und zum Unterricht auch mit in die Schule gebracht wird.
Die Gruppenkonstellationen erwiesen sich häufig als echte Herausforderung für die Kolleginnen und Kollegen der Musikschule - die im Vormittagsbereich nun nur noch von Schule zu Schule hetzen müssen - und die es gewohnt waren, am Nachmittag wohlbehütete und motivierte Kinder in ihren Gruppen vorzufinden.
Die Stundenplangestaltung erwies sich als kaum mehr zu bewerkstelligen, da es an Räumen und Möglichkeiten mangelt, den Musikschulunterricht so zu integrieren, dass die Kinder nicht aus ihren Kernfächern gezogen werden müssen, andererseits die Violinengruppe aber nicht gerade neben den arbeitenden anderen Klassen probt.
Das neue JeKITS Programm dann erweist sich als gänzlich undurchdacht, denn die Kinder starten zeitglich mit Instrumentalunterricht und Orchester, was relativ sinnlos ist, wenn sie ihr Instrument noch gar nicht spielen können. Nach einem Jahr Instrumentalunterricht endet das Programm dann wieder und die Eltern, die ihre Kinder weiterhin musikalisch unterstützen möchten, müssen ohnehin in den Nachmittagsbereich der Musikschule wechseln.
Das gelingt den wenigsten.
Die Organisation rund um das Landesprogramm erwies sich immer wieder als ärgerlich. Während für uns schulische Kernaufgaben im Vordergrund stehen, mussten Ausflüge und schulische Aktivitäten rund um das Programm organisiert werden. Bei zahlreichen Gruppen kaum mehr möglich, ohne dass nicht hin und wieder JeKITS Unterricht zugunsten eines Ausflugs oder einer anderen Aktivität ausfallen musste und muss.
Das wiederum störte natürlich jene Eltern, die das Programm bezahlen. Natürlich möchte man die volle Leistung für das, was man bezahlt.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das Programm an unserer Schule den Schulbetrieb an vielen Stellen derart negativ beeinflusst, dass der Nutzen und die Sinnhaftigkeit nicht mehr gegeben ist und das trotz aller Anstrengungen und guter Kooperation mit der Musikschule.
Eine Rückbesinnung auf die eigentlichen Aufgaben von Schule ist manchmal notwendig, um die Kernaufgaben qualitativ gut zu bewältigen. Und das ist es, was wir möchten.
Nicht immer populär, aber für unsere Schule sinnvoll.
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vom 16.11.2024, 07.37