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Einträge vom: 14.01.2017

Lapbookarbeit in Klasse 1

In der vergangenen Woche haben wir uns intensiv mit vielen Bereichen des Winters auseinandergesetzt. Das bot sich nicht nur aufgrund der Witterung sehr an.
Unsere Ergebnisse haben wir in kleinen Lapbooks festgehalten.




Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder viel wertschätzender und interessierter mit solchen Lapbooks umgehen, als mit Arbeitsblättern, die in eine Mappe geheftet und irgendwann ins Altpapier gelegt werden.

Aus diesem Grunde scheue ich, die ohnehin wichtige Bastelarbeit, die das Erstellen eines solchen Buches mit sich bringt genauso wenig, wie den Zeitfaktor.
Neben ganz wichtigen Grundfertigkeiten wie dem Auschneiden, Einkleben und Zuordnen, lassen sich solche kleinen Werke wunderbar im Kreis präsentieren und reflektieren.

Im Vordergrund standen zunächst die sachunterrichtlichen Aspekte: Winterschlaf, Winterstarre, Winterruhe - Wetterphänomene im Winter, witterungsgerechte Kleidung (auch in Bezug auf den Straßenverkehr), das Überwintern einzelner Tiere, sowie Freizeitaktivitäten dieser Jahreszeit.
Gleichzeitig haben wir einen kleinen, sehr überschaubaren Winterwortschatz angelegt.

Erst zum Abschluss wurde das Buch erstellt. Eine Vorlage, die den Kindern als Ansichtsexemplar zur Verfügung stand, stellte ich im Kreis vor und dann machten sich alle Kinder an die Arbeit.

Trotz identischer Vorlagen entstanden 22 individuelle kleine Bücher. Es war für einige Kinder eine Herausforderung, genau zu überlegen welche Vorlage wie ausgeschnitten und eingeklebt werden muss. Andere Kinder erweiterten ihre Büchlein durch eigene kleine Vorlagen und arbeiteten inhaltlich eigenständig noch ein wenig intensiver an dem Buch.

Allein gemeinsam war der Stolz bei der Präsentation. Das gegenseitige Erklären und Hinweisen auf bestimmte Funktionen einzelner Teile des Lapbooks sowie deren Inhalt.

Das Erstellen des Buches hat zwischen einer und drei Schulstunden gebraucht, je nach Kind. Als Klassenlehrer habe ich den großen Vorteil, den Klassenraum so auszustatten, das jedes Kind immer ausreichend anregendes Material findet, um in seinem eigenen Lerntempo weiterzuarbeiten.
Die anderen erstellten also noch ihre kleinen Winterbücher, während andere mit ganz anderen Aufgaben beschäftigt waren.

Zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt trafen wir uns im Kreis und die Kinder stellten ihre Ergebnisse vor, die anschließend direkt mit nach Hause genommen wurden.
Alles in allem verliefen diese Stunden weitaus weniger unruhig und trubelig, als ich es zuvor angenommen hatte.

Die Ergebnisse der Kinder waren eindrucksvoll, jedes auf seine eigene einzigartige Weise und
die Motivation der Kinder war außerordentlich hoch.
Weitaus ausdauernder als bei anderen Lernprozessen arbeiteten ausnahmslos alle Kinder beharrlich und zielorientiert an ihren Büchern.

Mir erscheint die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema, ähnlich wie bei der Arbeit an einem Themenportfolio, auch viel nachhaltiger. Die Kinder stellen die Lapbooks gerne anderen Menschen vor und erklären wortreich, was darin zu finden ist.

Letztlich haben sich sowohl der Material- als auch der Zeitaufwand meines Erachtens nach gelohnt.
Ziel ist es nun, die Kinder dahin zu führen, irgendwann einmal Lapbooks zu selbstgewählten Themen zu gestalten und mit Inhalt zu füllen.
Davon sind wir momentan aber noch ein kleines Stück entfernt - was nicht bedeutet, das wir dieses Ziel nicht erreichen werden!

Susanne Schäfer 14.01.2017, 14.33| (6/6) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Schulalltag

Das Leben ist bunt

Immer wieder fällt mir in der medialen Lehrerwelt auf, wie schwer es uns Lehrern fällt, von Ausschließlichkeiten abzusehen. Diskussionen über Methoden und Materialien, Hefte, Schriften, Lernanlässe sind häufig geprägt vom Prinzip der Einseitigkeit. Dies ist gut, jenes macht keinen Sinn, das andere ist albern und Material ist zu bunt.




Unsere Lerngruppen sind alle sehr unterschiedlich, die Schulen, an denen wir arbeiten haben unterschiedliche Schwerpunkte und vielleicht andere Zielvorstellungen als andere Schulen. Die Lehrer, Eltern und vor allem die Kinder sind Individualisten - niemals gleich und niemals gleich zu behandeln.

Wir sind aufgefordert zu differenzieren und zu individualisieren und dennoch suchen wir nach DER Methode, DER Schriftart, DEM Zugang, DEM Lehrwerk.
Diese Suche wird niemals erfolgreich sein, weil es viele Wege, Zugänge und Möglichkeiten gibt.

WIR sind zu unterschiedlich, um alle dieselben Wege zu beschreiten.
Diese Vielfalt in allen Bereichen ist doch etwas Wunderbares.
Ich kann von Kollegen und Kolleginnen lernen, Anregungen aufgreifen, Ideen modifizieren, Ideen verwerfen und Vorgehensweisen für mich und meine Lerngruppe ausschließen.
Aber es ist nicht falsch, wie andere agieren, nur, weil ich es anders machen würde.

Ich bin der Ansicht, heutzutage lässt sich nicht pauschalisierend sagen, diese Methode oder Vorgehensweise ist sinnlos, hier wird zu viel geschnitten, dort zu viel geklebt, Inhalte kommen zu kurz....
Wir können das gar nicht ermessen, solange wir nicht vor Ort sind und ich bin der Ansicht, jede Kollegin und jeder Kollege hat ersteinmal einen Vertrauensvorschuss verdient.

Insbesondere in der medialen Welt - dort viel signifikanter als in meinem realen Umfeld - wird schnell geurteilt und verurteilt.
Mich stört das zunehmend und ich ärgere mich auch manches Mal über diese Lebensausschließlichkeiten und engstirnigen Urteile.

Ich gehe zunächst davon aus, dass alle Kollegen ein fachlich fundiertes Grundwissen haben und dieses stetig erweitern. Nur, weil Kollegen in der medialen Welt den fachlichen Austausch scheuen und sich auf andere Inhalte besinnen, bedeutet das ja nicht, dass sie sich nicht an anderer Stelle fachlich austauschen.

Das Nebeneinander der vielseitigen Einstellungen empfinde ich als Bereicherung, nicht als Belastung oder Zumutung.

Das Leben ist bunt - und das ist gut so!

Susanne Schäfer 14.01.2017, 08.42| (7/7) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Gedanken

Unerwarteter Einkauf

Neulich war ich zwischen Unterricht und einer Besprechung rasch unterwegs, um Schnellhefter für den Englischunterricht zu besorgen. Im örtlichen Schreibwarenladen traf ich auf ein Kind meiner Klasse und dessen Mutter.
Nach einer netten Plauderei setzten wir unsere Einkäufe fort.





Am nächsten Morgen hörte ich, wie das Kind, das ich am Vortag beim Einkaufen getroffen hatte, einem anderen Kind erzählte:

"Gestern hab ich Frau Schäfer gesehen. Beim Einkaufen." Nach einer kurzen Pause dann nachdenklich: "Ich wusste gar nicht, dass Lehrer auch einkaufen gehen."



Susanne Schäfer 14.01.2017, 07.36| (2/2) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Kindermund

Unterricht kaum möglich

Die Modebranche feiert ihr neuestes Werk: Die Pailletten Shirts.
Wir feiern diesen Trend natürlich mit, denn an Unterricht ist an bestimmten Tischgruppen nicht mehr zu denken.




Zwei Kinder tragen zufällig das gleiche Shirt und streicheln das Herz darauf immer wieder völlig fasziniert. Nachdem wir im Sitzkreis gemeinsam staunten und alle Kinder, die mochten, einmal die Pailletten von oben nach unten bzw. rechts nach links streicheln durften, um zu erleben, welch wundersame Wandlung das Paillettenbild ergibt, dachte ich, der Aufmerksamkeit bezüglich dieses Modetrends sei nun ausreichend Zeit gewidmet worden, aber weit gefehlt.

An den Tischen der beiden Mädchen ist an Arbeit nicht zu denken. Das Pailletten Phänomen scheint derart interessant zu sein, das der Fokus nicht auf so etwas wie Profanes wie Schreiben oder Rechnen gelegt werden kann.

Also verwandeln wir die Stunde in eine Kunststunde und ich zaubere aus dem Wandschrank eine Menge Glitzerkram hervor, der in schöne Bilder verwandelt werden darf.

Immerhin geraten die Shirts so erst einmal in Vergessenheit. Beim nächsten Tragen hat die Begeisterung auch schon merklich abgeflaut. Nun warten wir gespannt auf den nächsten Modetrend!

Susanne Schäfer 14.01.2017, 06.53| (7/7) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Schulalltag

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Katharina
So eine tolle Seite mit so vielen Inspirationen! Vielen herzlichen Dank dafür.
13.7.2020-9:54
Anne
Liebe Susanne, erst einmal ein großes Lob für die vielen liebevoll gestalteten Dinge. Ich möchte im neuen Schuljahr auch eine Eisbärenklasse starten. Gibt es schon Schilder für die Tafel mit den Unterrichtsstunden? LG
21.5.2017-17:17
Melanie
Liebe Susanne,
vielen Dank für deine tollen Texte, darin kann man sich wirklich stundenlang verlieren!
Am Schuljahresanfang hattest du Auf- und Einräumbilder deines Klassenraumes gepostet, mich würde mal interessieren, wie es jetzt so bei dir aussieht, nachdem darin schon eine ganze Weile gelebt wird.
Es grüßt dich ganz herzlich,
Melanie
14.5.2017-19:18
Pepe
Weil nicht sein darf, was nicht sein soll! Mutige, offene Worte. Vielen Dank dafür, Susanne. Genau so sieht es aus.
23.2.2017-16:37
Melli
Liebe Susanne, ich möchte gerne die Gelegenheit nutzen, um dir ganz ganz herzlich für die tolle Idee und natürlich deine süßen Materialien zum Märchentag zu danken. Wir begehen seither den "Märchenfreitag" (stundenplanbedingt) und meine Erstklässler lieben es! Gerade für meine sehr spracharmen Kinder ist es eine tolle Möglichkeit, den Wortschatz zu erweitern und sie zum Sprechen und Erzählen anzuregen. Und ähnlich wie du habe auch ich einen ungemeinen Spaß daran, jede Woche ein neues Märchen vorzubereiten und mal keine Buchstabeneinführung ö.ä. zu machen. Also lieben, lieben Dank!!!
18.2.2017-11:02
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Genau so etwas habe ich gesucht - und bin nat
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Seeehr coole Vorlage😊
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Vielen Dank vorab.
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Toll! Vielen Dank! Ich habe auch Geschichtenh
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Eine super Aufrteilung. Nutze das Heft auch f
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Liebe Susanne, ich freue mich dann sehr auf j
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